Von der Idee zum Manuskript

Von der Idee zum Manuskript #12 Die Normseite

4. Mai 2016
Die Normseite
Die Normseite

Die Normseite wird auch Normalseite oder Manuskriptseite genannt. Festgelegt wurde sie in dem zwischen dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem Verband deutscher Schriftsteller vereinbarten Normvertrag vom 1. Juli 1992. Oh, Gott, das hört sich nach vielen langweiligen Paragraphen an. Sie sind aber wichtig, damit Lektor:innen ihre Arbeit abrechnen können oder damit es bei Schreibwettbewerben ein einheitliches Seitenmaß für alle gibt.
Denn - zehn Seiten mit riesiger Schriftgröße und fetten Seitenrändern sind eben etwas anderes als zehn Seiten dicht gedruckter Text. Also hat man sich über eine Maßeinheit geeinigt, die für alle gilt. Wie Kilo oder Liter oder Meter. Sehr sinnvoll.

Manchmal wundere ich mich allerdings, wenn Leser:innen lieber mehr Geld für ein dickes Buch ausgeben - als käme es nur auf die Menge an Seiten an. Oder es bei Amazon im Ausleihsystem nur nach gelesenen Seiten geht, egal, was da nun draufsteht. Ähnlich ist es bei den Schreib-Challenges wie National Novel Writing Month. Es geht um Quantität - nicht Qualität. Aber die Qualität zählt auch. Daher ist es gut, auch nach einem Tag mit nur wenigen, aber gut geschriebenen (Norm-)Seiten, sehr zufrieden mit dir zu sein.

Zeichen, Zeilen, Leerzeichen

Immer dann, wenn Du einen Text irgendwo einreichst (Verlag, Wettbewerb, Agentur) solltest Du ihn richtig formatieren. Mit Computern und Schriftprogrammen wie Word ist das viel einfacher als früher mit der Schreibmaschine. Zeit für Zahlen:

Eine Normseite ist eine gedachte DIN A 4 Seite

Sie besteht aus 30 Zeilen und 60 Anschlägen. Anschläge sind Buchstaben/Zeichen und Leerzeichen. Leerzeichen gehören zum Text, versuche nicht, sie krampfhaft zu vermeiden. Wenn Du einen Text bei einem Verlag oder Wettbewerb einreichst, solltest Du Absätze und Leerzeilen daher immer genauso einfügen, wie es dein Text verlangt. Immerhin sind Pausen (also Leerzeilen) wichtig für das Verständnis eines Textes, den Rhythmus und so weiter.

Doch bevor Du anfängst, auf jeder Seite die Buchstaben und Leerzeichen in jeder Textzeile zu zählen, lege besser vorher die Formatierung in deiner Seitenformatierung fest. Also bei Word>Format>Dokument>Seitenränder. Wenn du die Abstände oben, unten, rechts, links und der Fußzeile und Zeilenabstände und Schriftgröße richtig festlegst, dann entsteht ganz von selbst eine Normseite. (Empfehlungen für die Maße der Seitenränder im Worksheet).

Abstände, Schriftgröße

Für die Schriftart, die du verwendest, hast Du die freie Auswahl. Word schlägt dir schon ein paar Schriftarten vor, ich finde, es ist gut, eine leicht lesbare zu nehmen, aber auch eine, die dir gefällt. Ich schreibe gerne mit Courier, aber andere bevorzugen Schriftfonts, die schon mehr nach Text aussehen wie Arial oder Baskerville. Courier sieht aus wie die alte Schreibmaschinenschrift und ist etwas größer und klarer als die anderen Schriftarten. Außerdem wird diese Schriftart nie in Büchern verwendet, so dass ich ein richtiges Manuskriptgefühl habe, wenn ich schreibe. Aber wie gesagt, Du hast die Wahl.

NormseiteProfi-Tipp: Wenn du deinen Text einmal mit Abstand lesen möchtest, dann markiere den ganzen Text und ändert die Schriftart. Zum Beispiel in Times Roman. Auf einmal liest Du den Text mit ganz anderen Augen. Sehr hilfreich ;)

Setze den Zeilenabstand auf 1 1/2. Dies ist der gewünschte Abstand bei Einreichungen und er hilft dir, die Zeilen besser von einander zu unterscheiden. Wer gerne ausdruckt, kann auch doppelten Abstand nehmen, um später mehr dazwischen schreiben zu können.

Die Schriftgröße ist 12 pt. Ein weiterer Standard.

Wenn Du auf deinem Computer schreibst, entsteht eine Formseite, die etwa 1800 Zeichen hat. Denkt daran, alle Seiten nur einseitig auszudrucken, wenn Du sie irgendwo analog einreichen darfst.

Es setzt sich immer mehr durch, Manuskripte nicht mehr analog, also ausgedruckt einzureichen. Auch eine Datei sollte sauber sein und gut aussehen. Reich dein Manuskript im PDF Format ein (speichere es als PDF ab, aber behalte auf jeden Fall deine Word (etc)-Datei), außer, es ist ausdrücklich etwas anderes verlangt. Wenn Du ein Word-Dokument einreichst, achte darauf, dass du keine Anmerkungen und Kommentare im Text hast.

Dein Anschreiben und Exposé sollte übrigens immer getrennt vom Text-Manuskript sein, also in einer Extradatei eingereicht werden. Das gilt auch bei Wettbewerben, Stipendien und so weiter.

Seitenzahlen, Fußzeile

Alles wunderbar. Nur noch zwei Kleinigkeiten. Bitte nummeriere deine Seiten. Füge also Seitenzahlen ein. Stell dir vor, einer Lektor:in fällt dein Manuskript vom Tisch, und sie muss es nachher nach Inhalt sortieren. Ja, genau. Und auch, wenn Du digital einreichst, Seitenzahlen sind eine gute Orientierung für die Leser:in.

Abschluss: Nutze die Fußzeile. Hier kommt dein Name hin, das Entstehungsjahr und der Name deines Werkes. Denn stell dir vor, die Lektor:in nimmt einen Stapel Manuskript mit nach Hause und ... eben.

Jede einzelne Seite sollte also zumindest deinen Namen tragen, damit dein Manuskript immer dir zuzuordnen ist. Dies kann bei Wettbewerben, bei denen man anonym einreicht, natürlich anders sein. Lies also genau die Bedingungen bei der Einreichung.

Mach es schön, mach es klar - und hol dir den Verlagsvertrag!

xoxo

Katrin

 

Die Kursbeiträge - Von der Idee zum Manuskript

Hier eine Übersicht über alle Beiträge. Wenn Du magst, kannst Du von hier aus gleich auf die Beiträge springen, die dir gefallen, die Du gerade brauchst. Hier siehst Du auch, zu welchen Blogbeiträgen es ein Workbook oder Worksheet gibt. Klick auf das Dreieck und klappe alle Beiträge auf:

Workbooks & Worksheets

Die NormseiteZu diesem Beitrag gibt es ein Worksheet. Eine Übersicht, die dir hilft, deine Normseite zu formatieren.

Insgesamt gibt es 9 Workbooks (mehrseitige Arbeitsbücher zum Thema) und 2 Worksheets zu dieser Blogreihe.

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Read & Write!

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