Psychological Landscapes

#4 – Zeit

10. Februar 2021
Wuthering heights

In Wuthering Heights kommt ein Städter in die raue Landschaft aus Mooren, sturmgepeitschten Höhen, Dornen und Schneegestöber. Nebel macht es schwer, den Weg zu erkennen. Moore bergen die Gefahr, sich zu verirren und zu versinken. Stetiger Gegenwind schlägt einem entgegen. Dornengestrüpp erschwert das Passieren. Die Menschen, die in dieser Landschaft zu Hause sind, spiegeln in seinen Augen die Rohheit, Wildheit, das Ungestüme und Gefährliche dieser Landschaft wieder. Aber auch unberührte Schönheit, die zarte Kraft, die dem Lebenswillen in einer unwirtlichen Umgebung innewohnt.  Einer von ihnen ist Heathcliff.

Psychological landscapes #4 - Zeit

Aus welchen Elementen setzt sich die Landschaft zusammen?

Hier ist eine Landschaft, die sich als allererstes dadurch auszeichnet, was sie nicht ist. Was sie nicht hat. Was in ihr nicht zu suchen und zu finden ist. Es gibt keine üppigen Büsche mit Blüten und Wurzeln. Es gibt keinen strudelnden Bach, keine singende Quelle. Es gibt keine sonnenbeschienenen Hügel. Es gibt keinen Wald, es gibt kein hohes Gras. Es gibt keine Häuser für Meilen. Es gibt keine Farben. Es gibt keinen Menschen, außer Heathcliff.

Es gibt: Schnee, Wind, niedrige Büsche, harten Felsen. Wolken, ein Tal, Gräber. Einen Spaten aus dem Schuppen. Erde. Und dann, das Rieseln von Neuschnee auf frischgegrabener Erde. Einen Hügel, dunkler als die anderen. Unbewachsen.


Welche Wirkung entwickelt sie dadurch?

Wer in eine verschneite Landschaft blickt, dem blickt Stille entgegen. Weißes Feld, der Himmel, blattlose Äste, eine Krähe. Nichts Üppiges, Saftiges, Buntes, Zweideutiges.

In einem Blütenmeer, tiefgrünem Dschungel, goldenem Canyon herumzuspazieren, den Gesang Paradiesvögeln und das Sirren der Kolibris in den Ohren, überall Früchte, Tropfen, Schmetterlinge, das Chaos des Lebens, das sich willig der eigenen Fruchtbarkeit hingibt. Da gibt es so viel Geschmack, so viele Reize, das der Geist ständig neue Verknüpfungen herstellen kann. Eine Schweißperle auf dem Oberarm, das Heulen eines Äffchens, Knacken im Unterholz, Zitronenduft, Salzgeschmack, Hibiskusblüten.

Im Schnee ist man auf sich selbst zurückgeworfen. Man kann das Glitzern des Mondlichts auf den vereisten Flocken bewundern, die Zunge ausstrecken, Kälte schmecken. Man kann an Eiszapfen lecken, durch den Schnee knarzen, ein bisschen Rinde abpulen, einen verlorenen Vogel sehen. Aber vor allem kann man aus sich heraus wandern. Manche Umgebungen massieren die Sinne so angeregt, klatschen Eindruck nach Eindruck auf deine schwitzige Wange,  bis du Blut auf der Zunge schmeckst.

Eine Winterlandschaft, lockt dich aus der Hülle. Wenn alles kalt wird, die Finger, die Nase, beginnt der Geist spazieren zu gehen. Langsam bis an die Grenze deines Körpers, wie Wärme an die Haut, dann darüber hinaus und ein kleines bisschen um dich herum. Hey ho hey! Sagst du dann, springt auf und ab, reibst die Hände, pustest rein. Dann kommt er schnell zurück, und guckt aus wieder aus deinen Augen. Aber sobald man zu lange steht, zu lange sitzt, sich zu wenig bewegt, beginnt erneut die heimliche Wanderung.

Psychological landscapes #4 - ZeitAuf dem Friedhof

Hier soll man leise weinen, den Kopf hängen lassen, sich am Arm nehmen, gebeugt zurück zum Gatter schleichen. Ach, ach, ach. Moos vom Namen pulen, Schnee vom Stahlkreuz pusten. Hier soll man nicht stören. Man darf aber gediegen trauern. Als würde das von Geistern der Vergangenheit gern gesehen werden. Als würde sich einer die Mühe machen, im Diesseits herumzuhängen und auf dein gebeuteltes Geschniefe zu warten.

Ein Geist kommt, weil er ein Investment hat, ein glühendes Band, einen Tropfen, der noch nicht ausgetrunken ist. Wer im Licht verschwinden kann, geht seelig. Wer nicht, hat noch eine Rechnung offen. Das man Körper in die Erde legt, um sie vor wilden Tieren zu schützen, Ai! Daran soll man nicht denken.


In welcher Beziehung steht die Landschaft zu dem Charakter, der sich in ihr bewegt?

Keiner weiß, wo Heathcliff geboren wurde, in welchen Landschaften er aufgewachsen ist. Aber hier hat er seine Jugend verbracht und das mit Catherine zusammen. Sie hat diese Landschaft zu seinem Zuhause gemacht. Steine sind Steine, auf denen sie gemeinsam gesessen haben, Wege sind Wege, die sie gemeinsam gegangen sind, die Luft ist Luft, in die sie gemeinsam Löcher gestarrt haben, die Erde ist Erde auf der sie gemeinsam herumgerannt sind.

Jetzt wird der Wind zu ihrer Stimme, als würde sie das Schneegeräusch nutzen, um mit ihm zu kommunizieren. Als könnte nur durch das Heulen des Windes, ihre Stimme zu ihm durchdringen. Die Luft trägt ihre Berührung. Die Erde ist unschuldig geworden, seit Cathy sich aus ihr gelöst hat. Der Körper im Grab ist nicht länger seine einzige Verbindung zu ihr.

In der Dämmerung kann er sie noch nicht wahrnehmen, in der Nacht wird sie ihm Gewahr. Dann kann er ihren Körper in der Dunkelheit spüren. Er ist nicht auf die Augen angewiesen, um ihre Anwesenheit zu begreifen.

Psychological landscapes #4 - Zeit

Das hier ist nicht seine Heimat, aber sein Zuhause. Hier kennt er sich aus, kann den Weg sehen, sich durch sie Dunkelheit bewegen. Hier kennt er jeden Knick in der Landschaft und jede Biegung in der Straße. Er fühlt sich berechtigt, zu gehen und zu stehen, wie es ihm beliebt.

Außerdem liebt er. Und einem, der liebt, braucht man nichts über Regeln zu erzählen. Das Herz schlägt nach seinem eigenen Takt. Einer der liebt, singt sein eigenes Lied. In seinen Ohren klingt das so natürlich wie der Winterwind, selbstverständlich wie Regen, der auf Blätter fällt. Kirchenglocken, Karrengerumpel, Türquietschen sind fremd, schräg und schrill. Worte, könnten genauso gut nur irgendein Gehuste sein. Ein Kodex bloß Tintenkringel auf toten Bäumen. Das man ein Grab nicht aufgräbt, nachts nicht allein rausgeht, nicht mit dem Finger auf Leute zeigt, rutscht einem, der liebt, den Buckel herunter.

Inwiefern spiegelt die Landschaft die Gefühlswelt des Charakters wieder?

Heathcliff ist ein schnaubendes Tier in einem Gehege aus Lebendigkeit. Reicht es denn nicht, das Loch aufzuschippen, die Wange ans Holz zu legen, Särge aufzubiegen, Knochen zu umarmen. Die Augen zuzumachen, den Atem anzuhalten? Nein.

Eine Fruchtfliege im Wimperkranz. Kann man wegblinzeln. Ein Stück Matsch am Stiefelhacken, einfach abschleudern. Ein Wackelzahn. Eine Pfütze im Weg, ein Gartentor, ein Spalt in der Gardine. Pfft. Bloß der Tod, der lässt sich nicht beschleunigen, nicht in die Knie zwingen. Nach etwas greifen, dass nicht mehr da ist. Deswegen versucht er sich ins Jenseits hinein zu wühlen, durchzustoßen durch die unsichtbare Grenze, die ihn und Cathy trennt. In diesem gottverlassenen Zustand, ist Rage sein einziges Gebet. Seine Sinne greifen nach allem, was um ihn herumfliegt, um ihren Duft zu erhaschen.

Einbruch der Nacht

Obwohl es März ist, Frühling, die Zeit für einen Neubeginn, für Knospen, Vogelgesang, junges Leben, beginnt es zu schneien, als wäre es Winter. Eisiger Wind, Dämmerung. Heathcliff ist nicht auf einen Neubeginn eingestellt. Er hat abgeschlossen. Mit sich und seinem Leben, mit der Hoffnung, es bei Catherine zu verbringen. Für ihn bricht eine lange Nacht an. Nur durchstochen von der manischen Ahnung, dass sie noch immer in der Nähe ist.

In dieser Szene verändern sich die objektiven Elemente der Landschaft nur wenig, es beginnt zu dämmern, wird Nacht. Der größte Unterschied in der Wahrnehmung der Landschaft entsteht durch Heathcliffs subjektive Interpretation seiner Eindrücke. 

Welche psychologische Funktion hat die Szene innerhalb der Geschichte?

Wie so gut wie jede Szene in Wuthering Heights ist auch diese ein Rückblick, eine Erzählung, Erinnerung, Rechtfertigung, Herleitung, Hinleitung, Ableitung. Sie erklärt Heathcliffs Abstieg in einen Zustand andauernder Spannung. In dem er erwartet, Catherine zu sehen, sie aber nie zu Gesicht bekommt. In der er mit ihr spricht, obwohl sie nirgends in Erscheinung tritt. In der er ihre Anwesenheit ständig fühlt, ahnt, schmeckt, tastet, aber nicht beweisen oder aufrechterhalten kann.

Mit Catherine zusammen zu sein, ist für Heathcliff kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit. Es ist ein physisches Gesetz, das sie ihm nah sein muss. So wie Schwerkraft einen Apfel zu Boden zieht, wird sein Bewusstsein ständig zu ihr hingezogen, klettet sich an sie, versucht, sie zu greifen, zu fassen, zu halten. Die Landschaft verschmilzt mit seiner Hoffnung, dass sie sich in ihr abzeichnen könnte.

 

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Teil II: Elemente einer Landschaft
Zeit

Zeit ist unsere erste Geschichte. Veränderungen, die wir um uns herum und in uns ablesen können, formt die Erzählung des Lebens. Sobald wir anerkennen, dass ein Moment auf den nächsten folgt, haben wir begonnen, Geschichte zu kreieren. Was in der Vergangenheit liegt, wird zu Erinnerung, was in der Zukunft liegt, zu Hoffnung oder Prophezeiung. Die Gegenwart zum Status Quo, zur Arena des Lebens.

Selbst wenn wir unser ganzes Leben an einem Punkt verharren würden, wäre eine Geschichte am Laufen. Blätter färben sich gelb und fallen ab, Regen ergießt sich über unseren bewegungslosen Körper. Die Sonne wärmt und trocknet die Haut. Ein Sturm zieht auf. Die Erde friert. Der Mond verschwindet. Eine Wolke treibt vorbei. Haare wachsen, wie die Wurzeln der Bäume. Wir schwitzen, zittern, träumen, hoffen, fühlen, wagen. In uns ziehen Stürme auf, werden Regengüsse erwartet, Feuer entzündet, schlagen Blitze ein. Wir schließen die Augen, öffnen sie wieder.

So sind innere und äußere Landschaften ständig in Bewegung. Immer dabei eine Geschichte zu erzählen. Ob jemand sie hört oder nicht. Jeder Moment kann zu einem Punkt in der Erzählung werden, an dem sich etwas ablesen lässt. Was passiert. Was bedeutet es. Wie geht es weiter.

Jahreszeit, Tageszeit

 So, wie ein Tag, lässt sich auch das Jahr in vier unterschiedliche Phasen einteilen.

Natürlich unterscheiden sich diese Phasen, von Ort zu Ort, Landschaft zu Landschaft. Klima und Kultur variieren. Wie bei allen Assoziationen, lasse ich meine Gedanken schweifen und gebe ein paar Beispiele, so dass du sie verwenden und deine eigenen hinzufügen kannst.

Morgen(grauen)

Vor dem Morgen kommt das Grauen. Die Schwelle zwischen Schlafen und Wachen, das langsame Zurückfinden in eine helle Welt. Hier erwachen die Sinne zu neuem Leben. Wenn der Nebel über dem Fluss liegt, alles noch in Tau getaucht. Die ersten Atemzüge eines neuen Tages. Flatternde Lider, Schatten, die sich zurückziehen. Hoffnung kriecht über den Horizont. Alles wird wieder hell. Wer lieber ungesehen bleibt, blinzelt der aufgehenden Sonne entgegen. Bleib unten, lass mich noch ein wenig in der Dunkelheit sicher sein.  Gib mir noch ein bisschen Zeit. Dann kommt alles in Bewegung.

Frühling

Knospen, blühen, Triebe, Anfang, Neubeginn, Geburt, Blüten, Bienen, Erwachen, tauen, schmelzen, säen, Kindheit, Leichtigkeit, Helligkeit, Hoffnung,

Farben: weiß, rosa, hellblau, hellgrün,
Element: Wasser
Tageszeit: Morgen
Lebenszeit: Kindheit, Geburt

Mittag

High noon. Hitze, Paranoia, Müdigkeit. Mittagspause.

Der Mittag teilt den Tag in zwei Hälften. Hier kommen wir an einem Mittelpunkt an. Ist es ein Höhepunkt der ein Tiefpunkt. Eine Einladung zum Verweilen. Rekapitulieren, was der Tag bis jetzt gebracht hat. Ausschau halten nach seinem weiteren Verlauf. Im Western stehen sich die Duellanten unter der sengenden Mittagssonne gegenüber. Wer jetzt aktiv ist, den drängt es dazu. Wo andere die Füße hochlegen und sich ein kühles Bier gönnen, scharrt der Bandit mit den Stiefeln im Sand. Der Nacken am Glühen, die Hand am Revolver.  Stille, Hitze, Anspannung. Mittags entscheidet sich etwas.

Unter anderen Umständen schleicht sich der Mittag davon, zieht an uns vorbei, so wie die Sonne am Himmel vorbeizieht. Blicken wir auf, senkt sie sich schon golden der Nacht entgegen. Wo war die Zeit?

Sommer

Üppigkeit, Wärme, Hitze, Frucht, Wachstum, Arbeit, Sex, Freiheit, drücken, drängen, wagen, Lust, Leidenschaft, Paranoia, Passion, Wildheit, Rauschen, Ego, Selbstverwirklichung

Farben: Rot, Blau, Grün, Orange, Gelb,
Element: Feuer
Tageszeit: Mittag
Lebenszeit: Jugend, Mündigkeit

Abend (Dämmerung)

Da ist ein seltsames Phänomen, dass ich an mir beobachten kann. Just wenn die Sonne untergeht. In diesem kurzen Zeitfenster zwischen Tag und Nacht,  überkommt mich ein Gefühl von Unsicherheit. Das Tier in mir zuckt mit den Ohren. Alle Ängste klopfen leise an. Es ist klar, jetzt kommt ein Übergang. Jetzt lässt der Körper vom Tag los und bereitet sich auf die Nacht vor. Egal, wie lange ich wach bleibe, die Dämmerung weicht mein Bewusstsein auf, für einen kurzen Moment verschwimmt alles zu einem nebligen Ahnen. Dann ist es dunkel und der Spuk ist vorbei.

Ähnlich wie die Morgendämmerung gleitet hier das Bewusstsein von einem Punkt zum anderen. Ruhe kehrt ein. Zwielicht macht sich breit.

In der Dämmerung wird alles schemenhaft. Relativ. Was uns im harten Licht des Tages noch glasklar erschien, kann hier in ein neues Licht gerückt werden. Konturen verschwimmen. Schatten schmilzen. Hell und dunkel sind für einen Moment nicht zu unterscheiden. Gut oder böse, Freund oder Feind. In der Dämmerung kann man sich nicht sicher sein.

Herbst

Ernte, Regen, Sturm, Dämmerung, Gold, gelb, Abschied, Verderben, aufleuchten, zurückziehen, lobpreisen, zusammenkommen, Dankbarkeit, Freude, teilen, annehmen, Alter, Wertschätzung

Farben: Braun, Gelb, Gold, Rot, Grau
Element: Erde
Tageszeit: Abend
Lebenszeit: Erwachsenalter

Sonnenuntergang

Du sollt den Tag nicht vor dem Abend loben. Dann ist der Sonnenuntergang das tägliche Gericht. War es ein guter Tag? Bist du glücklich, dass er vorbei ist, oder hast du schon Sehnsucht nach seiner Erinnerung. Wünschst du dir die Nacht herbei oder kannst du kaum erwarten, dass die Sonne wieder aufgeht.

Es ist schön, zu sehen, wie Menschen auf einen Sonnenuntergang reagieren. Da werden alle Taschen gepackt, die Decke ausgewedelt, hingehockt, Kinn aufgestützt und der Sonne entgegen gesehen, die wie ein roter Feuerball im Meer versinkt. Dann lächeln wir uns gegenseitig an. Schön, nicht wahr. Manche stehen, die Füße in der Brandung und recken die Arme hoch, mach mal ein Bild von mir. Bevor das Licht weg ist. Guck mal wie schön rot jetzt alles ist. Es ist ein urtümliches Gebet, das mit einem Sonnenuntergang einhergeht. Dankbar noch am Leben zu sein.

Dann die Decke ausgeschüttelt, zusammengelegt in den Strandkorb gefaltet. Hast du meine Schuhe gesehen? Autsch, du stehst auf meinem Fuß. Jetzt wird’s aber frisch, oder? Willst du meinen Pulli? Haben wir noch Nudeln zuhause? Deine Hand ist ganz kalt. Ein Kuss.

Nacht

Im Dunkeln sind wir unbeobachtet. Nachtaktive Tiere erwachen, während alle anderen schlafen. Die Welt im Dunkeln ist eine andere Welt. Mit anderen Geräuschen und anderen Regeln. Für den Mensch ist der Tag die Welt des Tuns, die Nacht die Welt des Träumens. In ihr begeben wir uns nach innen, sowohl physisch as auch psychisch. Hier sind Ahnungen wichtiger als Ideen. Am Tag können wir sehen, was vor uns liegt. Im Dunkeln stellen sich uns die Nackenhaare auf, alle Sinne auf Empfang. Nachts navigieren wir die Tiefen unseres Unterbewusstseins.

Für die gequälte Seele ist die Nacht zur Realität geworden. The „Dark night of the soul“, eine anhaltende Verdunkelungen aller Hoffnungen. Alles Potential scheint ausgeknipst, alle Wege unsichtbar in Schwarz getaucht. Hier ummantelt uns die Angst, wie eine schützende Decke. Schmerz kreischt uns an. Alle Sinne dröhnen von Dunkelheit.

Der Sonnenaufgang im eigenen Bewusstsein ist eine Idee. Eine neue Lichtlücke. Ein erster Strahl, der zu uns durchdringt. Diese innere Morgendämmerung ist das Zeichen für nahende Veränderung. Neue Energie zum Weitergehen. Neue Einsichten bei stetig heller werdendem Licht.

Nacht ist die Zeit für Schlaflose, Verletzte, Neugierige, Traumwandler. Fü jeden, der Instinkte neu entdecken will. Für Geheimnisse, Vertrauen, Wolfsheulen und Geisterstunde.

Winter

Stille, Ruhe, Rückzug, Kälte, Frost, Langsamkeit, Eis, Dunkelheit, träumen, planen, schlafen, ausruhen, Kerzenlicht, dicht an dicht, Einkehr, stöbern, warten, hungern, brüten, Geduld, Weisheit

Farben: Weiß, Schwarz, Grau, silber, Dunkelblau
Element: Luft
Tageszeit: Nacht
Lebenszeit: Alter, Weisheit

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