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Die 5 häufigsten Vorurteile über New Adult

15. Januar 2016
5 Vorurteile über New Adult

Wie die meisten von euch sicher schon bemerkt haben, sind wir große New Adult Fans und sehen in diesem Bereich zwischen Jugend- und Erwachsenen-Literatur großartige Möglichkeiten. Hier wollen wir nun mit ein paar beliebten Vorurteilen aufräumen, die über dieses tolle Subgenre existieren und vielleicht dafür sorgen, dass es sich bisher in den Verlagen und Buchhandlungen noch nicht wirklich durchgesetzt hat, was schade ist.

1. New Adult spielt in Amerika

Falsch. Richtig ist, dass das Subgenre 2009 von der St. Martins Press “erfunden” wurde, um schon existierende Stoffe neu einzuordnen und besser herausstellen zu können. Natürlich waren diese Autor*innen Amerikaner. Sehr wohl gehört zu New Adult, dass Situationen direkt aus dem Alltag der Autor*innen ein Thema sind. Und, nun, für Amerikaner*innen ist Amerika eben ihr Lebensraum. Auch bei den amerikanischen Autor*innen sieht man dann allerdings regionale Unterschiede – Land- oder Großstadtleben, je nachdem woher die Autor*innen kommen. Das macht eigentlich auch den besonderen Charme aus: Abbi Glines kommt aus Alabama – daher die Pick Ups und Gewehre und Cowboystiefel, you know.

2. New Adult sind immer Liebesgeschichten

Falsch. Es hat sich allerdings anfänglich aus dem Genre der Contemporary Lovestory, zwischen Young Adult und Chic-Lit herausgebildet und hat hier immer noch die meisten Titel. Wenn man so will existiert das Genre ja auch schon. Es wurde nicht erst erschaffen, sondern nur von Young Adult und Erwachsenen Literatur abgegrenzt.

Müssen es immer Liebesgeschichten sein? Natürlich nicht. Obwohl man zwischen 18 und 25 nun mal verstärkt auf Partnersuche geht, und das Thema in diesem Lebensabschnitt daher ganz oben steht. Aber da gibt es noch ganz andere Themen. Wenn sich der Schwerpunkt verlagert, dann fächert sich auch New Adult in die bekannten Untergruppierungen auf: Horror, Mystery, Fantasy … oder Thriller. Ein gutes Beispiel für deutsche New Adult-Lit sind die Thriller von Monika Feth. Exzellentes New Adult, obwohl man Monika hier mal bei Jugendliteratur und mal bei den Erwachsenen findet. Oder die Bücher der Engländerin Kate Cann, die schon lange vor dem etwas prüden Amerika sehr schöne New Adult Bücher geschrieben hat, die sehr gefühlvolle Sex-Szenen enthalten. Wir empfehlen besonders die Kopfsprung-Reihe. Womit wir beim dritten Vorurteil wären.

3. New Adult ist Young Adult mit heißen Sexszenen

Teilweise falsch. Vieles, was in letzter Zeit unter dem Label New Adult eingeführt wird, ist schlichtweg Erotik. Nichts gegen Erotik, aber die Übersexualisierung tut dem Genre nicht gut. Wer heiße Sexszenen sucht, sollte gleich zur Erotik greifen, in einem guten New Adult Buch, ist Sex immer in die Handlung und Entwicklung der Protagonisten eingebunden. Zum Thema: “Inhalte von New Adult”: hier mehr oder hier, oder hier, denn in den USA wird darüber schon länger diskutiert.

4. New Adult bedeutet Drama

Seufz. Teilweise richtig. Doch genau so wenig, wie die Übersexualisierung dem Genre gut tut, ist es auch das krampfhafte Aufrufen von dramatischen Situationen, die ein Buch besser machen (wenn vielleicht auch besser verkäuflich). Schade irgendwie, wenn eine Geschichte, die in einer Zeit spielt (zwischen 18 und 25), die sowieso schon sehr spannend und aufregend und dramatisch ist (hier passieren die meisten Selbstmorde), mit dem Tod von mindestens einem Angehörigen (Vater und Mutter bevorzugt) und dann am besten noch dem Tod von weiteren Angehörigen wie Bruder, Freundin etc gewürzt wird. Schade, weil dann meist die wirklich interessanten Geschichten und komplexen Gefühle auf der Strecke bleiben.

5. New Adult ist immer Contemporary = zeitgenössisch.

Nope. Im Gegenteil, so langsam kommt das Genre in Fahrt und fächert sich in die bekannten Sparten auf. Auch Tribute von Panem – ist New Adult, denn es geht um die typischen Situationen, wie Selbstbestimmung, Partnerschaft, gesellschaftliche/politische Orientierung. Hier liegt derzeit das größte Potenzial des Genres und öffnet hoffentlich die Türen zu weit mehr als dem derzeit üblichen Klischee des muskelbepackten Badboy mit tätowiertem nackten Oberkörper und der seufzend an seine Brust sinkenden (blonden) Schönheit/verborgenen Schönheit mit dem dunklen Geheimnis. Waren wir nicht schon mal weiter??

Wir lieben das Genre, denn wir finden die Zeit zwischen Jugend und Erwachsen sein extrem spannend.

Neugierig geworden? Unsere New-Adult-Bücher findest du hier.

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